Do, 08.03.2018 , 12:12 Uhr

Prozessauftakt: Mutmaßlicher Dreifachmörder zeigt "Victory"-Zeichen

Die meisten der 39 Bewohner schlafen, als es plötzlich im Haus brennt. Ein Vater und seine zwei Töchter können sich nicht rechtzeitig retten – sie sterben in den Flammen. Ein 43-Jähriger steht nun wegen Mordes vor Gericht.

 

Zum Prozessauftakt wirkt der Angeklagte Mohamed Ali E. gelassen, zeigt gegenüber der Presse sogar das „Victory“-Zeichen, als er den Gerichtssaal betritt. Laut seinem Wahlverteidiger ist er sich keiner Schuld bewusst. Da er die Aussage verweigert, wird das Verfahren gegen E. zum Indizien-Prozess werden.

 

 

Eine brennende Matratze löst den verheerenden Brand am frühen Morgen des 2. November 2016 in einem Münchner Mietshaus aus. Das Feuer breitet sich schnell im Gebäude aus, ein 37 Jahre alter Bewohner und dessen neun und 16 Jahre alten Töchter kommen in den Flammen ums Leben. Zahlreiche Menschen werden verletzt. Vor dem Landgericht München I muss sich von Donnerstag (9.30 Uhr) an ein 43-Jähriger wegen dreifachen Mordes in Tateinheit mit schwerer Brandstiftung und gefährlicher Körperverletzung verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, den Brand vorsätzlich entfacht zu haben. Angesetzt sind 15 Verhandlungstage.

 

 

Der Mann libyscher und tunesischer Staatsangehörigkeit sitzt seit März 2017 in Untersuchungshaft. Laut Anklageschrift hatte der Mann die Matratze, die seit mehreren Tagen im Treppenhaus abgestellt war, gegen 1.40 Uhr aus Ärger über angeblich unordentliche Menschen im Haus angezündet. Schon zuvor habe sich Angeklagte regelmäßig über die häufigen Bewohnerwechsel und über die aus seiner Sicht schlechten Wohnverhältnisse geärgert. Er sei ein Einzelgänger, habe den Kontakt zu den übrigen Bewohnern gemieden, so die Staatsanwaltschaft München I.

 

 

Das Feuer griff auf das hölzerne Treppengeländer und die Treppenstufen über und setzte diese ebenfalls in Brand. Zu dem Zeitpunkt befanden sich insgesamt 39 Menschen, darunter acht Kinder und Jugendliche im Alter zwischen drei und 16 Jahren, in dem Anwesen. Der Angeklagte verließ das Gebäude laut Staatsanwaltschaft, ohne die Bewohner zu warnen – mit Ausnahme von seinem Mitbewohner – und rief die Feuerwehr.

 

Elf Bewohner des Hauses kamen mit Rauchvergiftungen kurzzeitig in ein Krankenhaus. Den 37-jährigen Mann und seine Töchter fand die Feuerwehr hingegen nur noch tot im Flur ihrer Wohnung. Der Verdacht erhärtete sich schnell auf Brandstiftung.

 

dpa

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