Fr., 04.08.2017 , 13:02 Uhr

Nach 27 Jahren: Polizei klärt Mord in Unterhaching auf

27 Jahre nach der Tat ist es der Mordkommission des Polizeipräsidiums München gelungen, einen Mord aus dem Jahr 1990 zu klären.

 

Am Montag, 18.06.1990 wurde in Unterhaching die Leiche eines damals 48-jährigen Kaufmannes in seiner Wohnung aufgefunden. Der Mann war durch mehrere Messerstiche verletzt und mit einem Elektrokabel erdrosselt worden. Der 48-Jährige war davor mehr als zwei Wochen nicht mehr gesehen worden. Den Leichenerscheinungen zufolge dürfte die Tat 10 bis 14 Tage vor der Auffindung geschehen sein.

 

Die damaligen Ermittlungen ergaben, dass es sich beim Täter um eine Person aus dem sogenannten Stricher-Milieu handeln dürfte. Der Täter konnte jedoch trotz intensiver Ermittlungen damals nicht identifiziert werden.

 

Spuren vom Tatort wurden nochmals untersucht

 

Im Zuge der sogenannten Altfallbearbeitung wurde der Vorgang komplett überarbeitet. Das noch vorhandene Spurenmaterial, sowie die damals gesicherten Tatortspuren wurden nochmals bearbeitet und untersucht. Dadurch konnte bereits 2006 ein DNA-Muster des mutmaßlichenTäters herausgearbeitet werden. Allerdings blieben Suchläufe in den Dateien zunächst ohne Erfolg. 2016 wurden von der Mordkommission München über das Bayerische Landeskriminalamt weitere Suchläufe mit den vorhandenen Fingerspuren im europäischen Auslandangestoßen. Dies führte zu einer Treffermeldung aus Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina.

 

Die Spuren vom Tatort in Unterhaching konnten demzufolge einem zur Tatzeit 21-jährigen Bosnier zugeordnet werden. Dieser hatte jedoch im März 2014 Selbstmord begangen. Gegen ihn war mehrfach in seinem Heimatland polizeilich ermittelt worden. Nach Mitteilung der bosnischen Behörden war er einer organisierten, kriminellen Gruppierung zuzuordnen. Unter anderem war er auch wegen versuchten Mordes und Brandstiftung angeklagt. Schließlich konnte über einen Abgleich der DNA-Spuren aus München mit den in Bosnien gespeicherten Daten endgültig nachgewiesen werden, dass der verstorbene Bosnier ganz offensichtlich der Mörder des damals 48-jährigenUnterhachingers war.

 

Die Ermittlungen erfolgten im Zusammenwirken mit derStaatsanwaltschaft München I, den Sachbearbeitern der Spurensicherung des Polizeipräsidiums München, dem Institut fürRechtsmedizin München, dem Bayerischen Landeskriminalamtund den Behörden in Bosnien-Herzegowina.

 

rb/ppm

aufgeklärt Bosnien-Herzegowina ermittlung LKA Mord Mörder München münchen.tv Polizei Unterhaching

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 18.12.2025 Zahngold verkaufen in München: So holen Sie das Beste aus alten Kronen und Brücken heraus Viele Menschen haben zu Hause noch kleine Döschen mit alten Kronen, Brücken oder Inlays liegen – entweder vom letzten Zahnarztbesuch oder von den Eltern und Großeltern. Was häufig nicht beachtet wird: dass darin ein beachtlicher Wert stecken kann. Zahngold besteht in der Regel aus hochwertigen Edelmetall-Legierungen und kann – richtig verkauft – einen unerwarteten Geldbetrag 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit