Der Chinabesuch von Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hat in Peking mit einem kleinen Zwischenfall begonnen. Bei einem Kamera- und Fototermin vor dem „Tor des Himmlischen Friedens“ schritt die Polizei am Mittwoch ein.
Sie verhinderte ein Seehofer-Interview mit Kamerateams des Bayerischen Fernsehens und der Staatskanzlei.
Der Grund: Die Kameraleute hatten keine Genehmigung für Tonaufnahmen, wie ein Polizist sagte. Ein weiterer Polizist erklärte, die maximal erlaubten zwei Minuten Drehzeit seien überschritten. Als sich schaulustige Chinesen um die Seehofer-Delegation versammelten, räumten die Sicherheitskräfte in Windeseile den Platz.
Die Polizisten nahmen auch einem unbeteiligten Chinesen das Handy weg, weil er die Szene aufgenommen hatte. Das Fernsehinterview mit Seehofer fand dann an anderer Stelle statt – außer Sichtweite der Bevölkerung im Innenhof des nahe gelegenen Kulturpalasts des arbeitenden Volks.
#Seehofer will für den Standort #Bayern werben und chinesische Unternehmen einladen, in Bayern zu investieren. http://t.co/a8rpjrBi07
— CSU (@CSU) 17. November 2014
Den ersten Minister der chinesischen Zentralregierung trifft Seehofer am Donnerstag. Vereinbart ist ein Gespräch mit Wissenschaftsminister Wan Gang. Hauptzweck der Reise ist jedoch die Förderung der Wirtschaftsbeziehungen. Seehofer wird am Donnerstag in die südchinesische Provinz Guangdong weiterreisen, neben Schanghai die wirtschaftlich stärkste Region des Landes. Der frühere Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) hatte vor zehn Jahren eine Partnerschaft vereinbart, nun will Seehofer am Samstag eine offizielle bayerische Vertretung eröffnen. Anschließend geht es zurück nach Peking. Am Montag will Seehofer Regierungschef Li Keqiang treffen, bevor es nach München zurückgeht.
RG /dpa