Nach einer Falschaussage im Prozess um einen versuchten Mord auf dem Oktoberfest 2015 ist ein Zeuge verhaftet worden. Der Mann hatte mehrfach unter Eid die Unwahrheit gesagt.
Ein Zeuge ist nach seiner Aussage im Prozess gegen die Lebensgefährtin eines Hamburger Multi-Millionärs wegen Falschaussage und versuchter Strafvereitelung verhaftet worden. Der Mann sitze in Untersuchungshaft, teilte die Staatsanwaltschaft München I am Freitag mit. Die Frau muss sich wegen versuchten Mordes auf dem Oktoberfest 2015 vor dem Landgericht München I verantworten.
Die 34-Jährige hatte zugegeben, auf den Wiesngast eingestochen zu haben, der zuvor den Ex-Fußball-Nationalspieler Patrick Owomoyela rassistisch beleidigt hatte. Der Mann habe sie am Arm gepackt, sie habe sich bedroht gefühlt und ein Klappmesser gezückt. Sie verletzte den Mann lebensgefährlich. Die Verteidigung sieht darin Notwehr.
Mordversuch vor dem Käferzelt:
Der Schweizer Zeuge hatte am Mittwoch vor dem Landgericht ausgesagt, er habe an dem Abend vor dem Käferzelt beobachtet, wie ein Mann die Angeklagte körperlich anging. Er habe sogar gesehen, dass dieser die Frau gegen den Kopf schlug – eine neue Darstellung.
Die Staatsanwaltschaft sehe objektive Anhaltspunkte, dass der Mann in einzelnen Punkten die Unwahrheit gesagt habe, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde am Freitag. Unter anderem hatte der Mann die Frage nach eigenen Vorstrafen verneint – obwohl er einmal wegen Vermögensdelikten belangt worden war. Medienberichten zufolge gab es auch in Details seiner Aussagen kleinere Widersprüche.
dpa