Fr., 06.06.2014 , 10:24 Uhr

Tarifverhandlungen für Nahverkehr abgebrochen - Streiks drohen

Bus- und Straßenbahnfahrer im Freistaat müssen sich in den kommenden zwei Wochen auf Streiks einstellen. Die Tarifverhandlungen wurden nach der dritten Runde abgesprochen. Verdi plant nun Aktionen in ganz Bayern.

 

Im öffentlichen Nahverkehr drohen während der Pfingstferien Streiks. Die Gewerkschaft Verdi hat die Verhandlungen mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) nach der dritten Gesprächsrunde in Nürnberg abgebrochen, wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten.

 

Erwartungen werden nicht erfüllt

 

Das Angebot der Arbeitgeber reicht der Gewerkschaft nicht. «Die Verdi-Mitglieder hatten sich bei einer Befragung vor den Verhandlungen für eine deutliche Lohnerhöhung ausgesprochen. Ihre Erwartungen werden durch das Angebot der KAV aber nur völlig unzureichend erfüllt», sagte Verdi-Verhandlungsführer Manfred Weidenfelder. Die Gewerkschaft will nun mit Warnstreiks ihren Forderungen Nachdruck verleihen.

 

Während der kommenden zwei Wochen solle es in ganz Bayern Aktionen geben, sagte ein Sprecher. Welche Städte betroffen sind, wie lange die Ausstände dauern und ob alle Verkehrsmittel bestreikt werden, sei noch unklar. «Wir wollen aber eher die einzelnen Betriebe unter Druck setzen als die Bürger.» Daher könnten beispielsweise Kontrollschaffner und Werkstätten bestreikt werden.

 

Die Arbeitgeber haben angeboten, dass die Löhne in diesem Jahr um 3 Prozent oder mindestens 90 Euro und im nächsten Jahr um 2,4 Prozent steigen. Alle Beschäftigten sollen zudem 30 statt 29 Tage Urlaub haben. Für Nachtarbeit soll es zusätzliche Urlaubstage geben. Verdi dagegen fordert bei einer Laufzeit von einem Jahr eine Erhöhung der unteren Löhne um 120 Euro und eine weitere Steigerung um vier Prozent.

Kein Verstädnis von Arbeitskampfmaßnahmen

 

Die Ablehnung von Verdi sei nicht nachvollziehbar, weil eine deutliche Mehrheit der Gewerkschaft in einer Befragung den Abschluss auf Bundesebene vor wenigen Wochen begrüßt habe, teilte der KAV mit. «Vor diesem Hintergrund haben die Nahverkehrsbetriebe in Bayern für die von Verdi und der dbb Tarifunion angekündigten Aktionen – bis hin zu möglichen Arbeitskampfmaßnahmen – kein Verständnis.»

 

RG / dpa

Bayern Gewerkschaft München MVG mvv Streik Tarifverhandlungen Verdi

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit 17.06.2025 Der Start-Up-Spirit Münchens und was er mit Kryptowährungen zu tun hat Denn München gehört zu den Städten, die vor Tech-Insider und Finanz-Experten nur so wimmelt. Es ist also kein Wunder, dass das Thema Krypto hier so richtig hoch im Kurs ist. Und das schon längst nicht mehr nur bei ein paar wenigen. Denn selbst Menschen, die eigentlich überhaupt nichts mit der Szene zu tun haben, sehen