Endlose Wartezeiten, Zugausfälle, überfüllte Waggons und unpräzise Informationen – Erst gestern nahm der MVV-Geschäftsleiter die Deutsche Bahn in die Pflicht und kritisierte deren Leistung in Sachen Münchner S-Bahn. Nun gibt es Antworten vom Bahnchef Josel: Er spricht von Milliardeninvestitionen, wenn die Münchner S-Bahn in DB-Hand bleibe.
Klaus Dieter-Josel betont in einer Stellungnahme auf der Homepage der DB, es sei allgemein bekannt, dass die S-Bahn unter Bedingungen funktionieren müsse, für die sie nie ausgestattet wurde. Das sei auch der Grund für die unpässliche Lage der Bahnen. Für ihn sei einerseits die zweite Stammstrecke erforderlich, um die Problematik beheben zu können, andererseits aber auch eine große Investition in neue Züge. Im Zuge der Neuausschreibung des Liniennetzes durch die bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), gab Bahnchef Josel ein großes Versprechen. Sollte die Deutsche Bahn die Ausschreibung gewinnen, werde Klaus-Dieter Josel, als Bahnchef, im großen Stil investieren. Es sollen beispielsweise 300 neue, dringend benötigte Züge, für circa 2 Milliarden Euro gekauft werden.
Video: Ausschreibung: S-Bahn künftig nicht mehr mit der Deutschen Bahn?
Warum bis jetzt keine neuen Züge auf den überlasteten Strecken eingesetzt werden können, erklärt Josel so: Die S-Bahnen, die im Münchner Raum unterwegs seien, würden der Baureihe ET 423 angehören. Diese werde jedoch nichtmehr produziert, daher könne man keine neuen Züge einsetzen. Das könne sich ändern, wenn die BEG die Deutsche Bahn die Wahl gewinnen ließe. Die Vorwürfe von MVV-Chef Freitag, zu wenig in das Netz zu investieren und die hohen Gelderträge, die die DB aus dem Bahnverkehr ziehe, nicht wieder zurückfließen zu lassen, wies der Geschäftsführer der Bahn zurück.
100 Millionen Euro soll die DB dieses Jahr in das Schienennetz investiert haben, wie auch die vergangenen Jahre, so Josel. Auch auf die vielen Weichenstörungen, die den Bahnverkehr behindern und die der MVV bemängelt hatte, reagierte die Deutsche Bahn. Sie habe dieses Jahr rund 56 Weichen repariert. Wie es mit dem Münchner S-Bahn-Chaos weitergeht, wird wohl von dem Wahlergebnis und dem Bau der zweiten Stammstrecke abhängig sein.
ad