Fr., 09.06.2017 , 16:21 Uhr

Wegen Rassismus aus Priesterseminar geflogen - nun Weihe zum Diakon

Ist ein angehender Priester vier Jahre nach rassistischen Äußerungen in Würzburg nun geläutert? Das Bistum Eichstätt ist davon überzeugt und gibt dem Mann eine zweite Chance auf eine Karriere in der Kirche.

 

Ein angehender Priester, der 2013 wegen rassistischer Äußerungen aus dem Würzburger Priesterseminar geflogen war, soll in wenigen Wochen in Eichstätt zum Diakon geweiht werden. Bischof Gregor Maria Hanke hat den Mann zur Diakonenweihe zugelassen. «Er hat sich in seiner Arbeit und durch sein Engagement im zweijährigen Praktikum und als Pastoralpraktikant und Mitarbeiter in der Seelsorge bewährt», erklärte eine Bistumssprecherin am Freitag dem «Donaukurier».

 

Dieser Entscheidung sei eine «lange und intensive Zeit der Prüfung» vorangegangen. Die Sprecherin betonte zudem, dass es keine Anzeichen für rechtsradikale, antisemitische oder in irgendeiner Form extremistische Gesinnung gibt.

 

Das Bistum Würzburg wollte diese Entscheidung nicht kommentieren. «Wir äußern uns nicht zu Personalangelegenheiten anderer Bistümer», sagte ein Sprecher am Freitag.

 

Der angehende Priester stammte aus dem Bistum Bamberg und soll mindestens drei KZ-Witze gemacht sowie Adolf Hitler imitiert und parodiert haben. Ähnliche Vorwürfe gab es damals gegen zwei weitere Studenten.

 

Der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann bezeichnete das Verhalten der Männer seinerzeit als «nicht entschuldbar». Er setzte eine Untersuchungskommission ein; nach deren Abschlussbericht flogen zwei der drei Seminaristen umgehend raus. Der Kommissionsvorsitzende sprach zudem von mangelnder Einsicht.

 

Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick sagte damals einem Sprecher zufolge allerdings auch, es gebe keine hoffnungslosen Fälle. Und gerade bei jungen Leuten sei eine Entwicklung leichter möglich. Grundsätzlich werde die Eignung der Anwärter im Priesterseminar entschieden. «Und da ist das Bistum Eichstätt offensichtlich zu einem positiven Ergebnis gekommen», so der Bamberger Sprecher weiter.

 

dpa

Bamberg Bayern Bischof bistum Diakon hitler Hofmann Katholisch Kirche KZ München Pfarrer Priester Rassismus Schick Würzburg

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit 17.06.2025 Der Start-Up-Spirit Münchens und was er mit Kryptowährungen zu tun hat Denn München gehört zu den Städten, die vor Tech-Insider und Finanz-Experten nur so wimmelt. Es ist also kein Wunder, dass das Thema Krypto hier so richtig hoch im Kurs ist. Und das schon längst nicht mehr nur bei ein paar wenigen. Denn selbst Menschen, die eigentlich überhaupt nichts mit der Szene zu tun haben, sehen