Fr, 08.07.2016 , 14:37 Uhr

Bad Aibling: Neue Erkenntnisse über Zugunglück

Die Ermittlungen zu dem tragischen Zugunglück in Bad Aibling stehen vor dem Abschluss. Bei dem Zusammenstoß zweier Züge waren im Februar 12 Menschen gestorben.

 

 

Emittlungen zu dem Unglück sind sehr komplex

 

 

Es war eine grauenvolle Szenerie: Am Faschingsdienstag rasten bei Bad Aibling zwei Züge ineinander – zwölf Tote, mehr als 80 Verletzte. Nun gibt es neue Puzzle-Stücke zum Hergang. Dazu sollen die Ermittlungen zu dem verheerenden Zugunglück von Bad Aibling bald abgeschlossen sein. „Wir gehen derzeit davon aus, dass die Ermittlungen nicht mehr allzu lang dauern werden“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Traunstein am Freitag. Die Materie sei allerdings sehr komplex. Beim Zusammenstoß zweier Nahverkehrszüge zwischen Rosenheim und Holzkirchen am Faschingsdienstag Anfang Februar waren zwölf Menschen getötet und mehr als 80 Menschen verletzt worden.

 

 

Einen Bericht der „Bild“-Zeitung, der Fahrdienstleiter habe während seines Dienstes auf dem Handy ein bestimmtes Fantasyspiel gespielt, wollte der Sprecher nicht kommentieren. „Wir werden uns zu gegebener Zeit äußern.“ Die Anklagebehörde hatte schon im April mitgeteilt, dass der Mann vorschriftswidrig während seines Dienstes auf seinem Mobiltelefon ein Online-Computerspiel über einen längeren Zeitraum bis kurz vor der Kollision der Züge gespielt hatte.

 

 

Fahrdienstleiter soll in Zeile verrutscht sein

 

 

 

 

Die Zeitung beruft sich nun auf ein internes Papier. Demzufolge hatte der Fahrdienstleiter das Spiel um 5.11 Uhr gestartet, es zwischendurch immer wieder beiseite gelegt und schließlich um 6.40 Uhr – sechs Minuten vor dem Zusammenstoß – beendet. Den Ermittlern habe er zudem gesagt, er sei auf einem Plan in einer Spalte verrutscht und habe deshalb irrtümlich angenommen, dass sich die Züge in Bad Aibling treffen sollten – und nicht auf der eingleisigen Strecke bei Kolbermoor, wie es dann geschah. Ein Zug hätte in Kolbermoor warten müssen, bis der andere Zug dort einfährt.

 

 

Der Fahrdienstleiter sitzt seit April in U-Haft. Die Ermittler werfen ihm fahrlässige Tötung, fahrlässige Körperverletzung und gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr vor.

 

 

Gegen den Fahrdienstleister wurde ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet:

 

 

 

 

Der Mann hatte zugegeben, auf seinem Handy gespielt zu haben. Die Ermittler gingen bereits im April davon aus, dass er davon abgelenkt war, den Zügen falsche Signale gab – und dann bei beiden Notrufen am Funkgerät die falsche Tastenkombination drückte, so dass die Lokführer die Notrufe nicht hören konnten. Es handele sich um eine schwere Pflichtverletzung. Der Mann hatte hingegen damals bestritten, abgelenkt gewesen zu sein.

 

 

dpa

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