Am achten Januar ereigneten sich in München gleich zwei Unfälle mit Rettungswagen. Blaulicht und Martinshorn bedeuten für viele Verkehrsteilnehmer Stress und Unsicherheit darüber, wie man sich am besten verhalten soll.
Um 08.35 Uhr fuhr eine 21-jährige Rettungssanitäterin ohne Sondersignale die Fürstenrieder Straße entlang. An der Kreuzung zur Gotthardstraße wollte sie bei Grünlicht nach links abbiegen. Zum gleichen Zeitpunkt kam ihr ein 50-jähriger Mann mit seinem Audi Q3 die Fürstenrieder Straße entgegen. Der Audifahrer wollte die Kreuzung geradeaus überqueren.
Als die Rettungssanitäterin nach links abbog, übersah sie das ihr entgegenkommende Fahrzeug. Der Audifahrer konnte weder rechtzeitig abbremsen noch ausweichen und prallte frontal in die linke Seite des Krankentransportfahrzeugs. Die Fahrerin des Rettungswagens und ihre 51-jährige Beifahrerin verletzten sich durch den Unfall leicht. Sie kamen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Der Audifahrer blieb unverletzt. Beide Fahrzeuge wurden schwer beschädigt. Der Gesamtschaden wird auf ca. 20.000,00 EUR geschätzt. Das Krankentransportfahrzeug war auf dem Weg zu einem Patienten.
Nachmittags ereignete sich ein weiterer Unfall mit einem Rettungswagen
Der zweite Unfall ereignete sich ebenfalls am Sonntag gegen 15.25 Uhr auf dem Georg-Brauchle-Ring in Richtung Wintrichring. Die 25-jährige Fahrerin war mit einer dringend behandlungsbedürftigen Patientin auf dem Weg ins Krankenhaus. Für die Fahrt hatte sie Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet. Die Kreuzung zur Dachauer Straße wollte die Rettungssanitäterin geradeaus überqueren. Die Ampel zeigte für ihre Fahrtrichtung rot. Zeitgleich fuhr ein 38-jähriger Münchner mit seinem Toyota die Dachauer Straße stadteinwärts. Er wollte die Kreuzung zum Georg-Brauchle-Ring bei Grünlicht geradeaus überqueren.
Die Fahrerin des Rettungswagens übersah den von rechts kommenden Toyota. Im Kreuzungsbereich kam es zum Zusammenstoß. Der Toyotafahrer prallte frontal in die rechte Seite des Rettungswagens. Durch den Unfall wurde glücklicherweise niemand verletzt. Die transportierte Patientin konnte mit einem anderen Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden. Der Gesamtschaden an beiden Fahrzeugen wird auf ca. 8.000,00 EUR geschätzt. Zu Verkehrsbehinderungen kam es nach dem Unfall nicht.
Blaulicht und Martinshorn sorgen für Unsicherheit
Viele Verkehrsteilnehmer sind sich nicht sicher, wie sie reagieren sollen, wenn ihnen ein Einsatzfahrzeug begegnet. Stehen bleiben? Schneller fahren? Nach rechts oder links ausweichen, um Platz zu machen? Oder doch lieber langsam fahren? Laut Straßenverkehrsordung müssen alle Verkehrsteilnehmer einem Rettungsfeharzeug Platz machen, wenn es Blaulicht und Martinshorn eingeschaltet hat, denn dann ist höchste Eile geboten, um Menschenleben zu retten, oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden.
Sobald Sie das Einsatzhorn hören, sollten Sie sich grob orientieren, aus welcher Richtung das Fahrzeug kommt und ob es eventuell den eigenen Fahrtweg kreuzt oder passiert. Bitte behalten Sie auch im Hinterkopf, dass es sich um meherer Einsatzfahrzeuge handeln kann.
Wenn Sie das Einsatzfahrzeug, beispielsweise im Rückspiegel, sehen können gilt folgende Regel:
Auch wenn das Einsatzfahrzeug auf der Gegenspur fährt gilt immer: Geschwindingkeit reduzieren und Aufmerksamkeit erhöhen! Denn bei überfüllten Straßen kann es sein, dass die Rettungkräfte auf die Gegenspur ausweichen oder bei roter Ampel abbiegen und Kreuzugen queren müssen.
bn