Ausreden und Entschuldigungen von Schwarzfahrern kennt das Bahnpersonal und die Bundespolizei zuhauf. Doch die Geschichte eines 50-jährigen Münchers, der ohne Fahrschein im ICE Richtung Würzburg unterwegs war, sorgte dann doch für Rührung unter den Beamten.
Schon im Juli war der Mann gegen 07:30 Uhr im ICE von München nach Würzburg beim Schwarzfahren erwischt worden. Um der Kontrolle zu entgehen, hatte er sich sogar auf dem Klo des Zuges versteckt – erfolglos. Nachdem er vom Zugbegleitpersonal in Ingolstadt entdeckt worden war, erstattete die Deutsche Bahn AG Anzeige wegen des Erschleichens von Leistungen und Betruges. Ihm wurde von der Bundespolizei in München ein Anhörbogen zur Stellungnahme zugesandt. Nun erreichte die Bundespolizei die überraschend ehrliche und daher rührende Antwort des Mannes:
„Ich hatte am Vortag mit meiner Freundin einen Streit und wir trennten uns, da sie zu einem Vortrag nach Würzburg musste. Ich wollte mich mit der Trennung nicht abfinden und wollte sie dringend wiedersehen. Deswegen nahm ich am nächsten Morgen den Zug nach Würzburg. Ich vergaß, eine Fahrkarte zu kaufen, weil ich den Kopf woanders hatte. Das war ein großer Fahler. Ich stehe zu meinem Verhalten und bitte um Nachsicht.“ Das Geständnis endet mit den Worten: „Ich hoffe, meine Freundin verzeiht mir, denn eine gute Frau findet man heutzutage nicht mehr so oft.“
Der Strafanzeige konnte der Münchner trotz seiner ehrlichen Worte nicht entgehen – und ob es in der Liebesgeschichte ein Happy End gegeben hat, ist den mitfühlenden Polizeibeamten leider auch nicht bekannt.
mt / Bundespolizei