Die Enkeltrick-Betrüger werden immer skrupelloser: Die Münchner Polizei warnt aktuell vor einer Masche, bei der Senioren in regelrechte Schockzustände versetzt werden und so ihr gesamtes Erspartes den Betrügern aushändigen.
So war auch im Falle eines 89-jährigen Rentners aus Nymphenburg. Am Montag klingelte bei ihm das Telefon, am anderen Ende der Leitung war angeblich sein Sohn. Er erzählte aufgebracht, dass er einen Autounfall verursacht habe und schwer verletzt sei. Außerdem habe er ein junges Mädchen ebenfalls schwer verletzt. Um nicht ins Gefängnis zu müssen, benötige er 100.000 Euro. Anschließend übergab er das Telefon an einen angeblichen Rechtsanwalt, der die Forderung wiederholte. Im Hintergrund rief der angebliche Sohn um Hilfe und forderte, der Rentner möge bitte Geld zahlen.
Rentner wurde um 12.000 Euro erleichtert
Der 89-Jährige gab an, nicht über so viel Geld zu verfügen. Er bot 10.000 Euro an, was von dem Rechtsanwalt akzeptiert wurde. Der „Bruder“ des verletzten Mädchens erschien dann nach etwa 15 Minuten an der Wohnung des Rentners und nahm nach Unterzeichnung einer Quittung das Geld entgegen. Etwa fünf Minuten später erhielt der 89-Jährige einen weiteren Anruf, bei dem ihm der Rechtsanwalt mitteilte, dass das Geld nicht ausreichen würde. Der gutmütige Rentner bot daraufhin nochmals 2.000 Euro an, die von dem „Bruder“ an der Wohnung entgegen genommen wurde. Der 89-Jährige verständigte schließlich seine Tochter, die wiederum die Polizei informierte.
Die Kriminalpolizei warnt in diesem Zusammenhang: „Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als
Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen! Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.“ Und: „Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen.“
mt / Polizei