Di., 25.04.2017 , 15:12 Uhr

Kabinett bringt CSU-Bildungspaket mit Gymnasialreform auf den Weg

Die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium ist beschlossen, das Gesetzgebungsverfahren nur eine Formsache. Nur wenige Details sind noch offen.

 

Drei Wochen nach dem CSU-Beschluss zur Reform des Gymnasiums hat das bayerische Kabinett den entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg gebracht. Er solle nach der Anhörung der Bildungsverbände noch vor dem Sommer in den Landtag eingebracht werden, sagte Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU) nach der Ministerratssitzung am Dienstag in München.

 

Kern der Reform, die Teil eines größeren Bildungspakets ist, ist die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium (G9). Start soll zum Schuljahr 2018/19 für die Klassenstufen fünf und sechs sein. Schüler sollen aber die Möglichkeit haben, die elfte Klasse auszulassen und weiterhin in acht Jahren zum Abitur zu kommen. Die CSU hatte mit der beschlossenen Rückkehr zum G9 einen Schlussstrich unter jahrelange Diskussionen und teils heftigen internen Streit gezogen.

 

Insgesamt sind im Bildungspaket rund 2000 neue Stellen vorgesehen – rund 1000 für die Gymnasien und weitere 1000 für die anderen Schularten. Die Kosten beziffert die Staatsregierung auf rund 870 Millionen in den kommenden Jahren bis 2025. Damit ist das Bildungspaket laut Spaenle eine «gewaltige Kraftanstrengung» und ein «bundesweit einmaliges Signal». Einige Details der G9-Reform würden nun mit den Bildungsverbänden besprochen, etwa zur sogenannten Überholspur, zur genauen Stundentafel und der künftigen Oberstufe.

 

Erneute Kritik gab es von der Opposition. «Das Bildungspaket hält nicht, was es auf den ersten Blick verspricht», sagte der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll. «Die bayernweit rund 3000 Grund- und Mittelschulen erhalten aktuell nur 50 Stellen.» Ähnliche Kritik gab es von den Landtags-Grünen: «Während den bayerischen Gymnasien der Tisch im Zuge der Abkehr vom G8 reich gedeckt wird, müssen sich die anderen Schulen mit Brosamen begnügen», sagte deren bildungspolitischer Sprecher Thomas Gehring.

 

dpa

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