Mi., 13.09.2017 , 16:02 Uhr

Taschenverbot, Zufahrtskontrollen, Kameras: So wird die Wiesn 2017 noch sicherer

Das 184. Oktoberfest soll so sicher werden, wie nie zuvor. Welche Maßnahmen dazu in die Wege geleitet werden, haben die Polizei und das Kreisverwaltungsreferat am Mittwoch vorgestellt.

 

In Zusammenarbeit mit dem Kreisverwaltungsreferat, der Branddirektion München und dem Polizeipräsidium München hat der Veranstalter der Wiesn – das Referat für Arbeit und Wirtschaft – ein ausführliches Sicherheitskonzept erstellt. Dieses beinhaltet unter anderem auch Pläne zur Räumung des Festgeländes.

 

 

Sicherheitskonzept – Das müssen Sie wissen

 

Um die Wiesn noch sicherer zu machen wurde vergangenes Jahr beispielsweise ein Zaun um das Festgelände herum sowie Taschenkontrollen beim Zugang eingeführt. Auch dieses Jahr gibt es zahlreiche Maßnahmen, die der Sicherheit dienen.

 

Beschallungsanlage

 

Erstmals gibt es dieses Jahr eine Lautsprecheranlage, die überall auf dem Festgelände erreichbar ist. So können die Besucherinnen und Besucher jederzeit schnell über aktuelle Geschehnisse informiert werden – sowohl auf dem kompletten Gelände als auch in einzelnen Abschnitten.

 

 

Trennung von Liefer- und Besucherverkehr

 

Für Wiesn-Besucher ist das Gelände täglich von 1:30 bis 9 Uhr gesperrt. In dieser Zeit kann der Lieferverkehr auf der Theresienwiese verkehren, muss aber bis 9 Uhr das Gelände verlassen haben. So gibt es keine Überschneidungen von Liefer- und Besucherverkehr. Vorfälle wie in Barcelona oder Berlin, wo Lieferwägen in Menschenmengen gerast sind, sollen so verhindert werden.

Zusätzlich benötigt jedes Lieferfahrzeug einen Einfahrtsschein mit Vermerk des KFZ-Kennzeichens und alle Insassen einen personalisierten Zufahrtskontrollbeleg. So kann genau registriert werden, welche Personen auf das Gelände fahren dürfen.

 

 

Rucksack- und Taschenverbot

 

Bereits im vergangenen Jahr war es verboten, Rucksäcke und Taschen mit einem Volumen über 3 Liter auf die Wiesn mitzunehmen. Auch 2017 gilt dieses Verbot weiter. Ausnahmen gibt es nur in Einzelfällen, beispielsweise für medizinisches Gerät oder Kamera-Equipment von Journalisten. Wer eine zu große Handtasche dabei hat, kann diese am Einlass hinterlegen – das Volumen der Aufbewahrungs-Möglichkeiten wurde dieses Jahr verdoppelt. Kleine Handtaschen sind außerdem weiterhin erlaubt – können allerdings vom Sicherheitspersonal am Eingang kontrolliert werden.

Die Mitnahme von Kinderwägen bleibt grundsätzlich erlaubt, nur am Abend sowie an Tagen mit besonders großem Besucherandrang nicht.

 

Verstärkte Polizeipräsenz

 

Rund 600 Polizeibeamte werden im Einsatz sein. Die Zahl der Videokameras steigt auf 37, acht mehr als im Vorjahr. Wie schon in den Vorjahren gilt über dem Fest ein Flugverbot, das von Polizeihubschraubern überwacht wird. Zusätzlich zu den Beamten werden auch private Ordnungsdienste im Einsatz sein. Die Sicherheitskräfte dieser Dienste werden im Vorfeld vom KVR überprüft.

 

Verkehrskonzept

 

Es gibt einen Mittleren und einen Äußeren Sperrring um das Festgelände. Die Sperren des Mittleren Sperrrings mit Schranken, Betonelementen und Pflanztrögen rund um das Festgelände sind so aufgebaut, dass auch aufden Fußgängerwegen keine Durchfahrt mehr möglich ist. Der Radweg entlang des Festgeländes wird wie im Vorjahr gesperrt, um den Fußgängern mehr Raum an den Eingängen zu verschaffen. Fahrräder dürfen auf der Straße fahren. Alle Zugänge sind mit Pollern gesichert. Detaillierte Infos zum Verkehrskonzept finden Sie hier.

 

 

Zusätzliche Mobilfunkstationen, Notrufmelder und Rettungsfahrzeuge

 

Um einer Überlastung der Mobilfunknetze vorzubeugen, errichten dieNetzbetreiber zusätzliche Mobilfunkstationen. Die Branddirektion installiert 28 Notrufmelder, die auch unabhängig von der Mobilfunkversorgung funktionieren. Der Rettungszweckverband München stellt für das Oktoberfest bis zu drei Notarzteinsatzfahrzeuge, 16 Rettungsfahrzeuge und fünf Krankentransportwagen. Dazu kommen die Einrichtungen des BRK-Sanitätsdienstes zur Versorgung von Kleinverletzungen. Auch die KATWARN-App wird pünktlich zur Wiesn wieder mit Zusatzfunktion aktiviert.

 

 

Keine konrete Bedrohung

 

Das Sicherheitskonzept für die Wiesn 2017 – umfangreich und durchdacht, um die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher zu gewährleisten. Werner Feiler, stellvertretender Münchner Polizeipräsident, betonte am Mittwoch vor der Wiesn: „Es gibt eine abstrakt hohe Gefährdungslage, aber konkrete Hinweise liegen uns nicht vor“. Also dann: Auf eine friedliche Wiesn 2017!

 

rb/dpa

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