Da ist den Zollbeamten ein dicker Fisch in Netz gegangen: Bei einer Kontrolle auf der Autobahn 93 bei Rosenheim entdeckten die Fahnder vier Kilogramm Marihuana. Die Schmuggler waren mit dem Reisebus von Neapel nach Polen unterwegs.
Zunächst sah alles nach einem routinierten Einsatz aus, als am Sonntag, 30. April, Beamte der Kontrolleinheit Verkehrswege München vom Zoll in Rosenheim Fahrzeuge auf der Inntalautobahn A 93 standardmäßig kontrollierte.
Gegen 22:30 Uhr stoppten sie einen Reisebus, der sich auf dem Weg von Neapel nach Polen befand.
Als die Zöllner sich das Gepäck der Passagiere zeigen lassen wollten, stießen sie bei einem jungen Mann zunächst an ihre Grenzen.
Der Reisende behauptete steif und fest, außer einem kleinen Rucksack kein weiteres Gepäck mit sich zu führen. Erst aufgrund von Kleberückständen auf seinem Busticket fiel den Kontrollbeamten auf, dass hier eine Labelnummer nachträglich entfernt wurde.
Offensichtlich sollte die Zuordnung zu einem eingeladenen Gepäckstück verschleiert werden. Anhand der Unterlagen des Busfahrers konnte dem Mann ein ganz bestimmter Koffer zugeordnet werden. Da sich der Passagier aus Italien trotz dieser Indizien weigerte, den zugehörigen Kofferschlüssel auszuhändigen, mussten die Kontrollbeamten den Koffer gewaltsam öffnen. Gleich unter der obersten Kleidungsschicht kamen drei Folienpakete mit 4 Kilogramm Marihuana und einem Straßenverkaufspreis von ca. 40.000 Euro, zum Vorschein.
Nach einer körperlichen Durchsuchung, konnte der Kofferschlüssel gefunden und der Drogenbesitz dem Tatverdächtigen zugeordnet werden.
Der Mann wurde vorläufig festgenommen und die Drogen beschlagnahmt. Die weiteren Ermittlungen hat das Zollfahndungsamt München übernommen. Das zuständige Amtsgericht hat einen Haftbefehl wegen Fluchtgefahr gegen den Mann aus Italien erlassen. Ihm droht jetzt ein Strafverfahren wegen Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz.
sb/Hauptzollamt München