Mi., 11.01.2017 , 09:44 Uhr

Bayern: Immer mehr junge Drogenkriminelle erwischt

Immer öfter werden Kinder und Jugendliche im Zusammenhang mit Drogendelikten zu Tatverdächtigen. Um das Problem anzugehen, will der Freistaat nun vor allem auf die Schulen setzen.

 

 

Die bayerische Polizei ist alarmiert, denn die Zahl der minderjährigen Tatverdächtigen bei Drogendelikten hat sich im Freistaat innerhalb von fünf Jahren fast verdoppelt. Während im Jahr 2011 rund 2700 Tatverdächtige erwischt worden waren, waren es im Jahr 2015 knapp 5000. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Jugendliche, 133 Mal wurden jedoch auch Kinder unter 14 Jahren erwischt.

 

Immer noch ist es in den meisten Fällen Cannabis, doch mit steigender Tendenz stellt die Polizei bei den Jugendlichen die sogenannten „Neue Psychoaktitve Substanzen“, kurz NPS sicher. Diese „Legal Highs“ sind psychoaktive Substanzen, die zum Beispiel als Kräutermischungen, Spice oder Badesalze verkauft werden.

 

Bei den meisten Substanzen handelt es sich um zufällige Entwicklungen – das bedeutet dass die genaue Wirkungsweise sowie Kurz- und Langzeitfolgen nicht ausreichend dokumentiert sind. Darüber hinaus sind die Substanzen häufig verunreinigt oder sogar giftig.

 

Und genau darin liegt auch die Gefahr. Laut LKA steigt die Anzahl der Jugendlichen, die jedes Jahr nach dem Konsum von NPS sterben, kontinuierlich an. Auch die Anzahl derjenigen, die ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten, hat sich verdreifacht.

 

Um die Entwicklung einzudämmen, setzt der Freistaat auf die Schulen. Dort sollen Drogen und ihre Gefahren fächerübergreifend behandelt werden. „Der Schwerpunkt der schulischen Suchtprävention liegt auf einer umfassenden Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und der Aneignung von Lebenskompetenzen“, teilte das Bildungsministerium mit. Die Aufklärung zu illegalen Drogen beginnt in der Mittelstufe. An jeder weiterführenden Schule in Bayern gibt es zudem einen Ansprechpartner für Fragen rund um Drogen und Alkohol, je ein Lehrer ist für die Suchtprävention verantwortlich.

 

Der Freistaat Bayern investiert jährlich sieben Millionen Euro für Maßnahmen zur Suchtprävention und Suchthilfe. Das bayerische Gesundheitsministerium hatte erst kürzlich mitgeteilt, dass der Kampf gegen Drogen unter anderem mit einer Präventions-Offensive gegen die Modedroge Crystal Meth verstärkt werden soll.

 

dpa/bn

Alkohol Bayern Beauftragte Crystal Meth Drogen Drogendelikt Gesundheitsministerium Jugendliche Kinder Konsum Lehrer Marihuana München Polizei prävention Schule Sucht Suchtprävention Tatverdächtig verkauf

Das könnte Dich auch interessieren

14.02.2025 Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Auto-Anschlag Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu dem Anschlag in München mit 37 Verletzten übernommen. Die Karlsruher Behörde erklärt das mit der besonderen Bedeutung des Falls und einem möglichen Angriff auf die freiheitliche demokratische Grundordnung.   Wegen der besonderen Bedeutung des Falls hat jetzt die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zu dem Anschlag auf Demonstranten in München mit 30.10.2025 Mediaberater*in / Vertrieb (m/w/d) 13.08.2025 Münchener Klischees widerlegt: Diese 3 Dinge stimmen einfach nicht! Klischee #1: München ist teuer Unbestritten führt München die Liste der teuren Städte in Deutschland an, vor allem wenn es um Wohnungen in der Altstadt, im Lehel oder in Schwabing geht. Quadratmeterpreise von 20 oder 30 Euro sind dort keine Ausnahme, sondern bittere Realität. Doch wer glaubt, das gesamte Stadtgebiet schwimme in einem Ozean aus 06.08.2025 Die Münchner Altstadt – was gibt es zu sehen? Marienplatz in München Der zentrale Stadtplatz wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts unter der Herrschaft des bayerischen Herzogs Heinrich des Löwen angelegt. Seinen Namen verdankt der historische Platz der Heiligen Jungfrau Maria – er wurde ihr jedoch erst 1807 verliehen, in der Hoffnung, dass die Schutzpatronin München vor einer Cholera-Epidemie bewahren würde. Seit